Offizielle Inbetriebnahme der Trinkwasserversorgungsleitung zwischen Herbolzheim und dem Wasserversorgungsverband Südlich Ortenau
Zwischen Ringsheim (Wasserhäuschen am Sauweg) und dem Herbolzheimer Trinkwasser-Hochbehälter wurde eine neue Trinkwasserleitung gelegt. Sie konnte jetzt feierlich in Betrieb genommen werden.
Die Maßnahme ist das Ergebnis des interkommunalen Strukturgutachtens aus dem Jahr 2022 und sichert die Trinkwasserversorgung in Herbolzheim für die kommenden Jahre. Insgesamt wurden rund 3,6 Kilometer Leitung verlegt, ihr Weg führt durch die Felder und ist unter Einheimischen als „Sauweg“ bekannt. Das 1,4 Millionen Euro starke Projekt wird mit 351.000 Euro durch das Regierungspräsidium gefördert, den Rest finanzierte die Stadt Herbolzheim.
„Wenn Bürgermeister zusammen Wein trinken, wird daraus manchmal Wasser“, scherzte Pascal Weber, der auch den Vorsitz des Wasserversorgungsverbands Südliche Ortenau innehat im Rahmen eines Pressetermins im März dieses Jahres. An einem 3. Oktober während der Coronazeit saß er mit seinen beiden Bürgermeisterkollegen Thomas Gedemer und Bruno Metz bei einem Glas Wein zusammen. Normalerweise ist man an diesem Tag bei der gemeinsamen Kaiserbergtour unterwegs. Doch die Corona-Bestimmungen ließen diese Großveranstaltung ausfallen. Damals berichtete Thomas Gedemer von der angespannten Trinkwasserversorgung in Herbolzheim.
Offenheit und Weitblick ließen dieses Treffen im privaten Kreis zu einem interkommunalen Projekt gedeihen, das anfangs zwar mit kritischen Stimmen konfrontiert wurde, doch auf seinem Weg auf viel Lob und Anerkennung stieß – vor allem bei den zuständigen Behörden.
„Mit dem Bau der Verbundleitung ist ein wichtiger und richtiger Schritt zur Trinkwasserversorgungssicherheit der Stadt Herbolzheim gemacht worden. Durch Ihren Einsatz kam erst die Zusammenarbeit mehrerer Städte und Gemeinden im interkommunalen Strukturgutachten Wasserversorgung zu Stande. Nun erfolgt auch auf Ihrer Gemarkung die Umsetzung der ersten Maßnahme aus diesem Projekt. Ich bin sehr erfreut darüber, und wünsche mir mehr Wasserversorger mit Ihrem Elan und Engagement für eine sichere und zukunftsfähige Wasserversorgung und bedanke mich an dieser Stelle bei Ihnen für Ihren Einsatz“, so die lobenden Worte von Petra Wehland, Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz, Fachbereich Technik; Wasserversorgung + Geothermie.
Bevor aber Wasser aus der südlichen Ortenau nach Herbolzheim fließen konnte, mussten einige Voraussetzungen geschaffen werden. Gemeinsam habe man eine neue Trinkwasserversorgung aufgebaut, so Bruno Metz. „Herbolzheim war der Grund, warum wir unsere Wasserversorgung überdacht haben.“ Ein wichtiger Schritt hierbei war die Fusion der beiden südlichen Wasserverbände (WVV) Kappel-Grafenhausen-Rust und Ettenheim/Ringsheim zum Wasserversorgungsverband Südliche Ortenau sowie der Bau von „Brunnen Kappel II“.
Von den 470.000m³ Jahresverbrauch in Herbolzheim kommen um 100.000m³ über die neue Verbindungsleitung vom Wasserversorgungsverband Südliche Ortenau. Die neu verlegten 3,6 Kilometer Wasserleitung erweitern das Herbolzheimer Leitungsnetz auf dann fast 65 Kilometer (ohne Hausanschlüsse). Angeschlossen wurde die Leitung am Hochbehälter „Lehrten“.
Die Leitung ist so konzipiert, dass sie auch Wasser in die Ortenau befördern könnte. Im Notfall wäre eine Versorgung in umgekehrte Richtung also auch möglich.